Format: Din A2, 42cm x 59,4 cm
Material: Tusche und Papier
Technik: Zeichnung, schwarz/weiß
Umfang: 9 Seiten (Cover inklusive)
Entstehungszeitraum: Mitte 1978 bis Anfang 1979
DER WOLF war die erste Comic-Geschichte, bei der ich versuchte inhaltlich und grafisch eigene Wege zu gehen - mit einem dafür ausgedachten Superhelden und dessen Entstehungsgeschichte.
Um Unsauberkeiten und zittrige Striche in den Zeichnungen zu vermeiden, wurden alle Formen zuerst mit Bleistift exakt vor- und anschließend mit einem Rapidograph nachgezeichnet. Alle Linien und Rundungen wurden mit Linien bzw. Kurvenlinealen gezogen, weil ich Freihandzeichnungen damals für „unsauber“ hielt.
Vor DER WOLF waren bereits Unmengen anderer Comic-Zeichnungen (Einzelbilder und mehrseitige Geschichten) entstanden, die sich inhaltlich und formal noch sehr stark an die Marvel- und DC Superhelden-Comichefte der damaligen Zeit anlehnten. Zum Teil traten in meinen gaaaanz frühen Comics sogar Figuren wie Spiderman in Erscheinung. Das Thema Copyright interessierte mich damals nicht sonderlich. Bei diesen gaaaanz frühen Comics waren die Original-Seiten zumeist in dem Format angelegt, in dem man die Spiderman und Superman Comics in den Kiosken zu kaufen bekam. Denn zu der Zeit, als diese Geschichten entstanden, wußte ich noch nicht, dass man die Original-Zeichnungen im allgemeinen in einem größeren Format anlegt. Auch dachte ich damals noch, dass hinter der Produktion eines Comics nur eine einzelne Person stand, die in sich den Ideengeber der Geschichte, den Texter, den Zeichner und den Farbgeber vereinte. Als mir schließlich bewusst wurde, wie der Herstellungsprozess eines Comics tatsächlich ablief, war DER WOLF die erste Geschichte, bei der ich versuchte dieses Wissen zumindest ansatzweise umzusetzen. Deshalb war DER WOLF die erste Geschichte, die bewusst in schwarz/weiß angelegt wurde. Die Kolorierung sollte „irgendwann irgendwer“ machen, der das würde besser machen können als ich.
DER WOLF wurde 1979 in der Schülerzeitung DURCHBLICK veröffentlicht und ein totaler Flop. Es hieß, die Geschichte sei zu einfach gestrickt und folge zu stark gängigen Klischees. Heute sehe ich das ebenso, damals traf es mich hart. Nach einer Zeit der Wut, Enttäuschung und Resignation begann ich mit der Arbeit an der Fortsetzung.
Besondere Anmerkung: Als erste Zeichnung entstand Seite 2. Dort steht ein Datum, der 20. Juni 1979. Das war der Zeitpunkt, an dem ich die Geschichte fertig gestellt haben wollte, der Tag meines 14. Geburtstags.