Format: Din A3, 29,7cm x 42 cm
Material: Tusche und Papier
Technik: Zeichnung, schwarz/weiß
Umfang: 8 Seiten (kein Cover)
Entstehungszeitraum: Anfang 1991
Bei den Bewerbungen an verschiedenen Designhochschulen, ab Mitte der 80er Jahre, stellten meine FRÜHEN COMICS ein Problem dar. Immer wieder wurde ich mit dem Vorwurf konfrontiert, mich mit diesen Arbeiten zu stark auf EINE Gestaltungslinie festgelegt zu haben und deshalb nicht mehr offen für neue Einflüsse zu sein. Aus heutiger Sicht war dies, neben dem Gefühl „INGENIUM nicht mehr toppen zu können“ wohl der Hauptgrund dafür, weshalb es so lange dauerte, bevor ich mit der Arbeit an einer neuen Comic-Geschichte begann.
Nachdem ich schließlich einen Studienplatz an der FH Mainz erhalten hatte, dauerte es noch zwei weitere Jahre, bevor ich mich an eine neue Geschichte machte, der Fortsetzung zu INGENIUM. Inhaltlich wie gestalterisch, wollte ich einmal mehr andere Wege als zuvor gehen. Spielten in INGENIUM die Angst vor der ungewissen Zukunft und das Gefühl der Verlorenheit eine große Rolle, wodurch sich die vorherrschende Düsterheit in Text und Bild erklärt, so sollten in INGENIUM 2 Zuversicht, Aussöhnung und Helligkeit die zentralen Elemente sein. Da INGENIUM mit dem Tod von Samanda endet, spielt INGENIUM 2 im Jenseits. Alles ist hier darauf ausgerichtet mehr Licht in die Geschichte um die Hauptfigur zu bringen und deren Probleme in der Vergangenheit aufzulösen.
Die Seiten sind als einzelne Kapitel angelegt. Jedes Kapitel trägt einen eigenen Titel und endet mit einem „Cliffhanger“, um das Interesse der Leser/Betrachter an der Folgeseite zu wecken.
Stilistisch sind die Zeichnungen stark an der französischen Ligne claire angelegt.
Hatte ich bei DER WOLF 1 Freihandzeichnungen noch vollständig abgelehnt, ist INGENIUM 2 jetzt ein erstes offenes Bekenntnis zur eigenen „Handschrift“.
Jede Seite wurde komplett mit einem Bleistift vorgezeichnet, inklusive der Sprechblasen, und anschließend mit Feder und Tusche nachgezeichnet. Es gibt kaum aufgeklebte Elemente.
Besonderheiten: INGENIUM 2 entstand als Semesterarbeit. Nach der abschließenden Präsentation, packte ich sie zusammen mit den früheren Comic-Geschichten in eine Mappe und verstaute diese unter dem Kleiderschrank in meinem Kinderzimmer im Haus meiner Eltern. Erst jetzt, für die Zusammenstellung der Arbeiten auf dieser Site, habe ich INGENIUM 2 wieder entdeckt. Manchmal lernt man die Bedeutsamkeit einer Arbeit eben erst in der Rückschau zu schätzen.